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Abschaffung von DSL - der Plan zu Glasfaser
02.02.2024 14:37

Die Kupfernetze in Deutschland sollen in Rente gehen – dazu muss aber zuerst Glasfaser flächendeckend verfügbar sein. Erste Pilotprojekte laufen bereits.

Nach Plänen der Bundesregierung sollen bis 2030 alle Haushalte in Deutschland einen Glasfaseranschluss bekommen können. Das ist eines der großen Ziele der sogenannten Gigabitstrategie. Die bestehenden Kupferleitungen werden dann nicht mehr gebraucht und sollen perspektivisch abgeschaltet werden.

"Wir wollen den Übergang von Kupfer- auf Glasfasernetze zügig, wettbewerbskonform, verbraucherfreundlich und ökologisch nachhaltig gestalten", heißt es dazu ebenfalls in der Gigabitstrategie.

Damit das klappt, wurde von der Bundesnetzagentur das Gigabitforum geschaffen, ein Expertenkreis aus Vertretern von Verbänden, Anbietern von Telekommunikations-Anschlüssen, des zuständigen Bundesministeriums und der Bundesländer sowie des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste.

Aktuell sind erste Pilotprojekte gestartet, mit denen man Erfahrungen mit dem Wechsel von kupferbasierten DSL-Anschlüssen auf Glasfaser sammeln will.

Der Parallelbetrieb zweier Netze ist unwirtschaftlich und Glasfaser die bessere Technologie. In einigen europäischen Ländern ist der Übergang auf Glasfasernetze und die Abschaltung von Kupfernetzen bereits weiter fortgeschritten, etwa in Dänemark, Frankreich und Schweden.

So hat das französische Unternehmen Orange bereits einen Plan zur Abschaltung des Kupfer-Teilnehmernetzes bis 2030 vorgelegt. Am Beispiel Dänemark kann man sehen, dass ein konkretes Abschalt-Datum für das Kupfernetz die Migration zu Glasfaser beschleunigt.

So einen konkreten Plan gibt es für Deutschland noch nicht. Wobei Ralph Steffens, Co-CEO des Netzbetreibers DNS:Net kürzlich feststellte, dass ein harter Termin für die Kupferabschaltung hilfreich um das Jahr 2032 realistisch wäre.

Möglich wäre aber auch eine andere Regelung. Bei Inbetriebnahme eines Glasfasernetzes in einer Gemeinde könnte es eine feste Übergangsrist geben, innerhalb der das lokale Kupfernetz weiterbetrieben wird. Diskutiert wird zum Beispiel darüber, das Kupfernetz 5 Jahre nach dem Glafaserstart abzuschalten.

Noch läuft DSL und das wird auch noch einige Jahre so bleiben. Selbst wenn man sich auf einen fixen Termin zur Abschaltung der Kupfernetze einigt, werden am Stichtag nicht die Leitungen gekappt. Die Umstellung hängt stark davon ab, wie der Glasfaser-Ausbau in den nächsten Jahren vorankommt.

Statt den Schalter umzulegen, wird es vielmehr ein Umstellungsprozess werden. Doch wie der genau aussieht, steht noch nicht fest. Vorab müssen noch zahlreiche Fragen beantwortet werden, etwa ob bestehende Kunden beim Wechsel von DSL zu Glasfaser erst kündigen müssen und dann als Neukunden gelten oder ob man einfach wechseln kann.

Auch muss es für Nutzer eine Auswahl verschiedener Anbieter geben, ähnlich wie das aktuell bei der Abschaffung des Nebenkostenprivilegs für Kabel-TV der Fall ist. Auf Kupferleitungen basierende DSL-Anschlüsse wird man dann aber nicht mehr buchen können. Als Alternative zur Glasfaser sollen aber TV-Kabelnetze weiter betrieben werden.

Für die Anbieter ist DSL noch das Hauptgeschäft. Im letzten Jahr zählte man in Deutschland noch rund 25 Millionen DSL-Kunden und diese Zahl ist zumindest in den letzten zehn Jahren ziemlich gleich geblieben. Glasfaser nutzen längst nicht so viele Haushalte. Schätzungen der Telekom zufolge wird man erst in fünf bis sieben Jahren mehr Glasfaser- als DSL-Kunden haben.

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