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Alles über NFC
14.02.2024 19:26

In Deutsch­land ist es noch immer nicht überall Stan­dard, anderswo jedoch schon gang und gäbe: Das Bezahlen per Handy mittels NFC-Tech­nologie. Der draht­lose Funk­standard ermög­licht den Daten­aus­tausch zwischen zwei Geräten - etwa einem Smart­phone und der Super­markt­kasse. Wer zum Bei­spiel in Schweden in der SchlangIn In Deutsch­land ist es noch immer nicht überall Stan­dard, anderswo jedoch schon gang und gäbe: Das Bezahlen per Handy mittels NFC-Tech­nologie. Der draht­lose Funk­standard ermög­licht den Daten­aus­tausch zwischen zwei Geräten - etwa einem Smart­phone und der Super­markt­kasse. Wer zum Bei­spiel in Schweden in der Schlange wartet, wird ein Groß­teil der Kunden anstelle des Porte­monnaies das Handy zücken sehen. Muss aller­dings an der Kasse zuerst eine Nummer ange­rufen oder eine SMS versen­det und dann eventu­ell noch eine PIN einge­tippt werden, ist das Be­zahlen per Giro­card oder schlichtem Bargeld doch die ein­fachere Vari­ante. NFC-Chips können den Bezahl­vorgang stark ver­einfachen - das NFC-taug­liche Handy oder die Smart­watch muss ledig­lich kurz über ein Termi­nal gehalten werden, um die Trans­aktion abzu­wickeln. Wie funk­tioniert das?

NFC (Near-Field-Commu­nica­tion) erfolgt berüh­rungs­los über kurze Distan­zen von bis zu circa 10 Zenti­metern und bietet äußerst viel­fältige Einsatz­möglich­keiten. Auch hier sind die pro­gressiven Schweden uns einen Schritt voraus. Der Stock­holmer Bio­hacker-Verband BioNyfiken arbeitet gar an NFC-Chip-Implan­taten, die sich Nutzer direkt unter die Haut setzen lassen können. Nichts als Zukunfts­musik? Wir werfen einen Blick auf die Möglich­keiten und Funktions­weise von NFC.

Die Technik hinter NFC

Was macht die Nahfunk-Techno­logie so beson­ders? Im Unter­schied zu WLAN oder Blue­tooth müssen NFC-Ver­bindungen nicht erst manu­ell einge­richtet werden. Die Chips ver­knüpfen sich auto­matisch, ohne dass der Nutzer irgend­etwas in sein Smart­phone ein­tippt. So erfolgt die Kopp­lung zweier Geräte äußerst schnell und unkom­pliziert, allein durch räum­liche Nähe. NFC-Chips können sowohl im aktiven als auch im passiven Modus arbeiten, also senden und empfangen. Der passive Modus funktio­niert selbst dann, wenn das Smart­phone oder Tablet aus­geschal­tet ist. Die nötige Energie liefert in diesem Fall die Radio­frequenz des Partner-Gerätes. Somit ist es auch möglich die Chips ohne eigene Energie­quelle zu ver­bauen, zum Bei­spiel in Arm­bändern, Schlüssel­anhängern, Auf­kle­bern oder sogar im eige­nen Körper.

Soll der NFC-Chip jedoch aktiv Daten versenden oder Infor­mationen von einem anderen Gerät aus­lesen, so benö­tigt er eine eigene Energie­quelle, zum Bei­spiel den Handy-Akku. Die Chips funken auf einer Frequenz von 13,56 MHz über ein Magnet­feld und über­tragen derzeit bis zu 424 kBit/s. Weil dies ver­gleichs­weise langsam ist und die Technik nur sehr kurze Distanzen von bis zu etwa 10 Zenti­metern erlaubt, sind die Einsatz­möglich­keiten ent­sprechend begrenzt. Anderer­seits hat die Beschrän­kung auf geringe Distanzen den Vorteil, dass ein relativ schwa­ches Funk­signal genügt, wodurch auch der nötige Aufwand an Energie relativ gering ist. Die größeren Her­steller jeden­falls haben das Poten­zial von NFC erkannt. In den mobilen Betriebs­sys­temen wurde NFC-Support sukzes­sive nach­gerüstet - mit iOS und Android sind die großen Platt­formen fit für NFC.

 

Von Ticket­kauf bis Cyborg: Einsatz­möglich­keiten von NFC

Noch hat sich die NFC-Technik nicht flächen­deckend durch­gesetzt, doch sie ist auf dem Vor­marsch. Und die Anwen­dungs­bereiche sind viel­fältig, wie die folgenden Bei­spiele zeigen.



 

Daten­austausch:

Mit NFC lassen sich Kon­tak­te un­kom­pli­ziert und schnell von Handy zu Handy über­tra­gen. Auch der Da­ten­aus­tausch zwi­schen Smart­phone und Tab­let wird ver­ein­facht. Bei An­dro­id-Ge­rä­ten hieß die Funk­tion zunächst Android Beam und er­freute sich gro­ßer Be­liebt­heit. Mit Android 10 wurde der Dienst jedoch einge­stellt und durch Nearby Share ersetzt, das auf Blue­tooth und WLAN statt NFC setzt. Hielt man zwei NFC-taug­li­che Android-Geräte anein­ander, konnten mit einem Klick Links, Kon­takte oder Fotos über­tra­gen werden. Apple ver­baut NFC-Chips erst seit dem 2014 er­schie­nenen iPhone 6. Der Her­stel­ler ver­wen­det die Tech­nik vor al­lem für sein Zah­lungs­sys­tem Apple Pay.

 

Info­points für Touristen:

Immer mehr Städte und Gemeinden stellen an belebten Orten Info­points auf, an denen sich Touristen mit­hilfe der NFC-Techno­logie Infor­mationen direkt aufs Handy laden können. Auch inter­aktive Karten und Stadt­pläne sind möglich, auf denen Touristen nicht nur ablesen können, welche Museen und Res­taurants es in der Nähe gibt, sondern auch deren Öffnungs­zeiten oder Tages­menüs.

Inter­aktive Werbung:

Mit NFC aus­gestat­tete Werbe­plakate könnten Infor­mationen wie Website-Links bereit­halten. Bei Gefallen könnten Nutzer über NFC beispiels­weise direkt einen Kalender­eintrag er­stellen oder sogar gleich an Ort und Stelle eine Konzert­karte buchen.

Bargeld­loses Zahlen:

An Fahr­schein­auto­maten wird die NFC-Technik bereits häufig einge­setzt, und seit einigen Jahren bieten auch viele Super­märkte in Deutsch­land die Bezah­lung per NFC an. Hierzu muss ledig­lich kurz das Smart­phone oder eine NFC-fähige Kredit­karte an ein ent­sprechen­des Terminal gehalten werden. So kann man die Rech­nung prak­tisch im Vorbei­gehen beglei­chen, ganz ohne Unter­schrift und teil­weise sogar ohne PIN-Ein­gabe. Auch Treue­punkte lassen sich auf diese Weise bequem sammeln.



 

Das Handy als Eintritts­karte:

Der NFC-Stan­dard könnte Papier-Tickets über­flüssig machen. Einfach die Eintritts­karte aufs Handy spei­chern und dieses am Eingang der Konzert­halle kurz an ein ent­sprechen­des NFC-Terminal halten – fertig.

Haus­türschlüssel:

NFC kann dazu einge­setzt werden, Räume und Ge­bäude zu sichern, ähnlich wie ein Tür­schloss. Nutzer mit passender Kennung erhalten Zutritt, indem sie ihren NFC-Chip an die ent­sprechen­de Tür halten. Auf das mecha­nische Tür-Auf­schlie­ßen mit einem Schlüs­sel kann dann ver­zichtet werden. Die Technik findet zum Beispiel Verwen­dung im NFC-Zugangs­system von iLOQ und anderen Firmen.

PC-Siche­rung:

Nicht nur Räume und Gebäude, auch Computer können mit NFC gesi­chert werden. Durch die Nahfeld-Techno­logie ent­fällt das Ein­tippen von Pass­wör­tern. Und das Beste: Man kann sie auch nicht mehr ver­gessen.

Stem­pelkarte

Unter­nehmen können NFC-Chips zur unkom­plizierten Zeit­erfassung ein­setzen. Statt der klassi­schen Stempel­karte halten Mit­arbei­ter kurz das Handy an ein NFC-Tag, sobald sie am Arbeits­platz an­kommen und wenn sie wieder gehen.



 

NFC-Chip-Implan­tate:

Manche gehen sogar so weit, sich ihren NFC-Chip direkt unter die Haut setzen zu lassen. So braucht man nicht einmal mehr das Smart­phone dabei haben, um Türen zu öffnen oder digi­tale Visiten­karten auszu­tauschen. Doch auch für medi­zinische Belange ließen sich die Implan­tate nutzen. Notfall­helfer könnten die wich­tigsten Daten über ihre Pati­enten direkt ablesen und so womög­lich Leben retten. Aber ist der mit per­sönlichen Infor­mationen gefüt­terte Chip unter der Haut wirk­lich mora­lisch vertret­bar? Für viele schon. 

NFC-Blue­tooth-Kombi­nation

NFC wird als ideale Ergän­zung für Blue­tooth ange­sehen. Der etablierte Blue­tooth-Funk hat eine größere Reich­weite und ermög­licht höhere Daten­über­tragungs­raten, doch die Her­stel­lung einer Verbin­dung ist vergleichs­weise umständ­lich. NFC kann eine Blue­tooth-Verbin­dung schnell und unkom­pliziert akti­vieren. Die betref­fenden Geräte werden einfach kurz anein­ander gehalten und können sofort wieder getrennt werden. Das umständ­liche Pairing - die Erstel­lung von Verbin­dungs­schlüs­seln beim erst­maligen Funk­kontakt zweier Blue­tooth-Geräte - ent­fällt. Auf diese Weise können bei­spiels­weise Daten auf Handy und Laptop schneller und einfa­cher synchro­nisiert werden.

NFC und Daten­schutz

Das Touch&Travel-System der Deutschen Bahn nutzte NFC
Foto: Deutsche BahnMit der geringen Reich­weite ist ein gewisses Maß an Sicher­heit bereits in den NFC-Stan­dard einge­baut, denn aus der Ferne eine unge­betene Verbin­dung herzu­stellen, ist mit NFC nicht möglich - oder etwa doch? Das von Studenten der TU Darm­stadt ins Leben geru­fene Projekt NFCGate versucht genau dies. Über die App lassen sich NFC-Pay­ment-Vor­gän­ge gezielt mani­pulieren, sodass ein Hacker mehrere hunderte Kilo­meter entfernt mit einer fremden NFC-Kredit­karte bezahlen kann.

Dennoch bleibt die Tech­nologie umstritten. Beson­ders beim Einsatz in NFC-fä­hi­gen Geld­karten, wie sie bei­spiels­weise seit 2012 von der Spar­kasse ausge­geben worden waren, sahen Daten­schützer ein Risiko. Die elek­tronischen Geld­börsen spei­chern Infor­mationen über getä­tigte Trans­aktionen inklu­sive Datum, Uhr­zeit, Betrag und Rest­gut­haben sowie Händler­karten­nummern und eine eindeu­tige Kenn­nummer, die zur Identi­fikation der Karte dient. Diese Daten können ohne PIN-Num­mer ausge­lesen werden - also theo­retisch von jedem. Ist das wirk­lich sicher? Die Spar­kasse jeden­falls wies darauf hin, dass das Auslesen durch Dritte mit einer geeig­neten Alumi­nium-Schutz­hülle verhin­dert werden könne. Selbst das Klein­geld im Porte­monnaie reiche aus, um die Kommu­nikation mit der NFC-Schnitt­stelle zu behin­dern.

Unter­schiede zu RFID

NFC basiert auf der RFID-Technik, die schon in weitaus größerem Umfang einge­setzt wird und auch ein höheres Maß an Bekannt­heit erlangt hat - wohl nicht zuletzt auf­grund von Bedenken um Daten­schutz und Privat­sphäre, die sich mit ihr verbinden. Wich­tigster Unter­schied neben der gerin­geren Reich­weite des NFC-Funks ist, dass dieser auch auf zwei aktive Kommuni­kations­teil­nehmer, also Peer-to-Peer-Ver­bindun­gen, aus­gelegt ist, während ein RFID-Chip meist nur passiver Gegen­part des aktiven Lese­geräts ist. Der Stan­dard wird daher haupt­säch­lich in Identi­fikations­doku­menten wie Reise­pass oder Perso­nal­aus­weis einge­setzt.

NFC (Near-Field-Commu­nica­tion) erfolgt berüh­rungs­los über kurze Distan­zen von bis zu circa 10 Zenti­metern und bietet äußerst viel­fältige Einsatz­möglich­keiten. Auch hier sind die pro­gressiven Schweden uns einen Schritt voraus. Der Stock­holmer Bio­hacker-Verband BioNyfiken arbeitet gar an NFC-Chip-Implan­taten, die sich Nutzer direkt unter die Haut setzen lassen können. Nichts als Zukunfts­musik? Wir werfen einen Blick auf die Möglich­keiten und Funktions­weise von NFC.

Die Technik hinter NFC

Was macht die Nahfunk-Techno­logie so beson­ders? Im Unter­schied zu WLAN oder Blue­tooth müssen NFC-Ver­bindungen nicht erst manu­ell einge­richtet werden. Die Chips ver­knüpfen sich auto­matisch, ohne dass der Nutzer irgend­etwas in sein Smart­phone ein­tippt. So erfolgt die Kopp­lung zweier Geräte äußerst schnell und unkom­pliziert, allein durch räum­liche Nähe. NFC-Chips können sowohl im aktiven als auch im passiven Modus arbeiten, also senden und empfangen. Der passive Modus funktio­niert selbst dann, wenn das Smart­phone oder Tablet aus­geschal­tet ist. Die nötige Energie liefert in diesem Fall die Radio­frequenz des Partner-Gerätes. Somit ist es auch möglich die Chips ohne eigene Energie­quelle zu ver­bauen, zum Bei­spiel in Arm­bändern, Schlüssel­anhängern, Auf­kle­bern oder sogar im eige­nen Körper.

Soll der NFC-Chip jedoch aktiv Daten versenden oder Infor­mationen von einem anderen Gerät aus­lesen, so benö­tigt er eine eigene Energie­quelle, zum Bei­spiel den Handy-Akku. Die Chips funken auf einer Frequenz von 13,56 MHz über ein Magnet­feld und über­tragen derzeit bis zu 424 kBit/s. Weil dies ver­gleichs­weise langsam ist und die Technik nur sehr kurze Distanzen von bis zu etwa 10 Zenti­metern erlaubt, sind die Einsatz­möglich­keiten ent­sprechend begrenzt. Anderer­seits hat die Beschrän­kung auf geringe Distanzen den Vorteil, dass ein relativ schwa­ches Funk­signal genügt, wodurch auch der nötige Aufwand an Energie relativ gering ist. Die größeren Her­steller jeden­falls haben das Poten­zial von NFC erkannt. In den mobilen Betriebs­sys­temen wurde NFC-Support sukzes­sive nach­gerüstet - mit iOS und Android sind die großen Platt­formen fit für NFC.

Von Ticket­kauf bis Cyborg: Einsatz­möglich­keiten von NFC

Noch hat sich die NFC-Technik nicht flächen­deckend durch­gesetzt, doch sie ist auf dem Vor­marsch. Und die Anwen­dungs­bereiche sind viel­fältig, wie die folgenden Bei­spiele zeigen.



 

Daten­austausch:

Mit NFC lassen sich Kon­tak­te un­kom­pli­ziert und schnell von Handy zu Handy über­tra­gen. Auch der Da­ten­aus­tausch zwi­schen Smart­phone und Tab­let wird ver­ein­facht. Bei An­dro­id-Ge­rä­ten hieß die Funk­tion zunächst Android Beam und er­freute sich gro­ßer Be­liebt­heit. Mit Android 10 wurde der Dienst jedoch einge­stellt und durch Nearby Share ersetzt, das auf Blue­tooth und WLAN statt NFC setzt. Hielt man zwei NFC-taug­li­che Android-Geräte anein­ander, konnten mit einem Klick Links, Kon­takte oder Fotos über­tra­gen werden. Apple ver­baut NFC-Chips erst seit dem 2014 er­schie­nenen iPhone 6. Der Her­stel­ler ver­wen­det die Tech­nik vor al­lem für sein Zah­lungs­sys­tem Apple Pay.

 

Info­points für Touristen:

Immer mehr Städte und Gemeinden stellen an belebten Orten Info­points auf, an denen sich Touristen mit­hilfe der NFC-Techno­logie Infor­mationen direkt aufs Handy laden können. Auch inter­aktive Karten und Stadt­pläne sind möglich, auf denen Touristen nicht nur ablesen können, welche Museen und Res­taurants es in der Nähe gibt, sondern auch deren Öffnungs­zeiten oder Tages­menüs.

Inter­aktive Werbung:

Mit NFC aus­gestat­tete Werbe­plakate könnten Infor­mationen wie Website-Links bereit­halten. Bei Gefallen könnten Nutzer über NFC beispiels­weise direkt einen Kalender­eintrag er­stellen oder sogar gleich an Ort und Stelle eine Konzert­karte buchen.

Bargeld­loses Zahlen:

An Fahr­schein­auto­maten wird die NFC-Technik bereits häufig einge­setzt, und seit einigen Jahren bieten auch viele Super­märkte in Deutsch­land die Bezah­lung per NFC an. Hierzu muss ledig­lich kurz das Smart­phone oder eine NFC-fähige Kredit­karte an ein ent­sprechen­des Terminal gehalten werden. So kann man die Rech­nung prak­tisch im Vorbei­gehen beglei­chen, ganz ohne Unter­schrift und teil­weise sogar ohne PIN-Ein­gabe. Auch Treue­punkte lassen sich auf diese Weise bequem sammeln.



 

Das Handy als Eintritts­karte:

Der NFC-Stan­dard könnte Papier-Tickets über­flüssig machen. Einfach die Eintritts­karte aufs Handy spei­chern und dieses am Eingang der Konzert­halle kurz an ein ent­sprechen­des NFC-Terminal halten – fertig.

Haus­türschlüssel:

NFC kann dazu einge­setzt werden, Räume und Ge­bäude zu sichern, ähnlich wie ein Tür­schloss. Nutzer mit passender Kennung erhalten Zutritt, indem sie ihren NFC-Chip an die ent­sprechen­de Tür halten. Auf das mecha­nische Tür-Auf­schlie­ßen mit einem Schlüs­sel kann dann ver­zichtet werden. Die Technik findet zum Beispiel Verwen­dung im NFC-Zugangs­system von iLOQ und anderen Firmen.

PC-Siche­rung:

Nicht nur Räume und Gebäude, auch Computer können mit NFC gesi­chert werden. Durch die Nahfeld-Techno­logie ent­fällt das Ein­tippen von Pass­wör­tern. Und das Beste: Man kann sie auch nicht mehr ver­gessen.

Stem­pelkarte:

Unter­nehmen können NFC-Chips zur unkom­plizierten Zeit­erfassung ein­setzen. Statt der klassi­schen Stempel­karte halten Mit­arbei­ter kurz das Handy an ein NFC-Tag, sobald sie am Arbeits­platz an­kommen und wenn sie wieder gehen.



 

NFC-Chip-Implan­tate:

Manche gehen sogar so weit, sich ihren NFC-Chip direkt unter die Haut setzen zu lassen. So braucht man nicht einmal mehr das Smart­phone dabei haben, um Türen zu öffnen oder digi­tale Visiten­karten auszu­tauschen. Doch auch für medi­zinische Belange ließen sich die Implan­tate nutzen. Notfall­helfer könnten die wich­tigsten Daten über ihre Pati­enten direkt ablesen und so womög­lich Leben retten. Aber ist der mit per­sönlichen Infor­mationen gefüt­terte Chip unter der Haut wirk­lich mora­lisch vertret­bar? Für viele schon. 

NFC-Blue­tooth-Kombi­nation

NFC wird als ideale Ergän­zung für Blue­tooth ange­sehen. Der etablierte Blue­tooth-Funk hat eine größere Reich­weite und ermög­licht höhere Daten­über­tragungs­raten, doch die Her­stel­lung einer Verbin­dung ist vergleichs­weise umständ­lich. NFC kann eine Blue­tooth-Verbin­dung schnell und unkom­pliziert akti­vieren. Die betref­fenden Geräte werden einfach kurz anein­ander gehalten und können sofort wieder getrennt werden. Das umständ­liche Pairing - die Erstel­lung von Verbin­dungs­schlüs­seln beim erst­maligen Funk­kontakt zweier Blue­tooth-Geräte - ent­fällt. Auf diese Weise können bei­spiels­weise Daten auf Handy und Laptop schneller und einfa­cher synchro­nisiert werden.

NFC und Daten­schutz

Das Touch&Travel-System der Deutschen Bahn nutzte NFC
Foto: Deutsche BahnMit der geringen Reich­weite ist ein gewisses Maß an Sicher­heit bereits in den NFC-Stan­dard einge­baut, denn aus der Ferne eine unge­betene Verbin­dung herzu­stellen, ist mit NFC nicht möglich - oder etwa doch? Das von Studenten der TU Darm­stadt ins Leben geru­fene Projekt NFCGate versucht genau dies. Über die App lassen sich NFC-Pay­ment-Vor­gän­ge gezielt mani­pulieren, sodass ein Hacker mehrere hunderte Kilo­meter entfernt mit einer fremden NFC-Kredit­karte bezahlen kann.

Dennoch bleibt die Tech­nologie umstritten. Beson­ders beim Einsatz in NFC-fä­hi­gen Geld­karten, wie sie bei­spiels­weise seit 2012 von der Spar­kasse ausge­geben worden waren, sahen Daten­schützer ein Risiko. Die elek­tronischen Geld­börsen spei­chern Infor­mationen über getä­tigte Trans­aktionen inklu­sive Datum, Uhr­zeit, Betrag und Rest­gut­haben sowie Händler­karten­nummern und eine eindeu­tige Kenn­nummer, die zur Identi­fikation der Karte dient. Diese Daten können ohne PIN-Num­mer ausge­lesen werden - also theo­retisch von jedem. Ist das wirk­lich sicher? Die Spar­kasse jeden­falls wies darauf hin, dass das Auslesen durch Dritte mit einer geeig­neten Alumi­nium-Schutz­hülle verhin­dert werden könne. Selbst das Klein­geld im Porte­monnaie reiche aus, um die Kommu­nikation mit der NFC-Schnitt­stelle zu behin­dern.

Unter­schiede zu RFID

NFC basiert auf der RFID-Technik, die schon in weitaus größerem Umfang einge­setzt wird und auch ein höheres Maß an Bekannt­heit erlangt hat - wohl nicht zuletzt auf­grund von Bedenken um Daten­schutz und Privat­sphäre, die sich mit ihr verbinden. Wich­tigster Unter­schied neben der gerin­geren Reich­weite des NFC-Funks ist, dass dieser auch auf zwei aktive Kommuni­kations­teil­nehmer, also Peer-to-Peer-Ver­bindun­gen, aus­gelegt ist, während ein RFID-Chip meist nur passiver Gegen­part des aktiven Lese­geräts ist. Der Stan­dard wird daher haupt­säch­lich in Identi­fikations­doku­menten wie Reise­pass oder Perso­nal­aus­weis einge­setzt.

 

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