Huawei besitzt mit HarmonyOS bereits ein eigenes Betriebssystem, das ohne Google-Dienste auskommt. Es setzt aber immer noch auf die Infrastruktur von Android und unterstützt entsprechend Android-Apps. Mit „HarmonyOS Next“ wird sich das komplett ändern. Entwickler stellen sich auf diese Änderung jetzt schon ein.
Nach dem US-Bann hat Huawei zwar mit HarmonyOS ein eigenes Betriebssystem eingeführt, dieses unterstützte aber weiterhin Android-Apps. Mit „HarmonyOS Next“ wird das nicht mehr der Fall sein. Auf den kommenden Smartphones, die das eigenständige Huawei-Betriebssystems verwenden, werden keine Android-Apps mehr laufen. Sie lassen sich also auch nicht manuell installieren. Es werden nur noch Pakete im Hap-Format unterstützt.
Das chinesische Unternehmen trennt sich damit nicht nur komplett von Google und den Android-Anwendungen, sondern stellt auch die App-Entwickler vor eine neue Herausforderung. Diese müssen jetzt Apps und Spiele speziell für das „HarmonyOS Next“-Betriebssystem in einem anderen Format entwickeln. Es wird mit Sicherheit Möglichkeiten zur Umwandlung geben, doch dafür braucht es Entwickler.
Und genau diese Entwickler werden aktuell bei vielen Unternehmen gesucht (Quelle: Pandaily). Sie sollen sich speziell mit „HarmonyOS Next“ beschäftigen und dafür Apps und Spiele optimieren. Huawei könnte es also wirklich schaffen, dass ein drittes Betriebssystem im mobilen Sektor etabliert wird. Microsoft ist damit zuletzt gescheitert. Aktuell gibt es nur Android und iOS.
Der Abschied von Android und den Apps dürfte auch der endgültige Abschied von Europa sein. Es würde absolut keinen Sinn machen, hierzulande Smartphones mit „HarmonyOS Next“ zu veröffentlichen, wenn es keine Apps dafür gibt. Das hat Huawei schon mit Android gemerkt. Kaum jemand möchte an seinem Smartphone herumexperimentieren, um Android-Apps manuell zu installieren. Das würde bei „HarmonyOS Next“ dann komplett wegfallen und die App-Auswahl wäre noch schlechter. Entsprechend dürften in naher Zukunft keine Android-Smartphones mehr von Huawei für Europa erwartet werden.