Smartphones möglichst lange zu nutzen, schont die Umwelt und den Geldbeutel. Doch vor allem der Akku lässt nach einigen Jahren deutlich nach. Die EU will im nächsten Jahr mit einer neuen Verordnung für mehr Langlebigkeit bei Geräten sorgen.
Wann haben Sie sich zuletzt ein neues Smartphone gekauft? Die meisten wechseln Ihr Handy etwa alle zwei bis drei Jahre. Oft funktioniert das Gerät dann noch einwandfrei, erhält aber keine Updates mehr – oder der Akku macht zu schnell schlapp.
Beides soll sich nächstes Jahr verbessern, wenn die Ökodesign-Verordnung in der Europäischen Union für Smartphones und Tablets in Kraft tritt. Das Ziel: Produkte sollen langlebiger werden und einfacher zu reparieren sein. Wie Sie als Verbraucher davon noch profitieren, erfahren Sie hier.
Die Ökodesign-Richtlinien der EU gelten bereits für einige Produkte, wie Waschmaschinen, Kleidung oder Möbel. Ab dem 20. Juni 2025 werden die Nachhaltigkeits-Standards ausgeweitet: Die Regelung betrifft dann Smartphones und Tablets, aber auch klassische Tastenhandys (Feature-Phones) und Schnurlos-Telefone. Diese müssen unter anderem höhere Ansprüche beim Akku erfüllen:
Damit das Gerät auch nach einigen Jahren Nutzung noch länger durchhält, sollen Akkus auch nach 800 Ladezyklen noch eine Restkapazität von mindestens 80 Prozent aufweisen. Informationen zur verbleibenden Kapazität erhalten Sie beim iPhone und neueren Android-Geräten in den Systemeinstellungen.
Unter 80 Prozent macht sich die gesunkene Akkukapazität deutlich bemerkbar und es empfiehlt sich, die Batterie auszuwechseln. Auch das soll zukünftig (wieder) einfacher möglich sein.
Hersteller sollen die Geräte außerdem widerstandsfähiger designen, sodass sie besser gegen versehentliches Fallenlassen, Kratzer und dem Eindringen von Staub und Wasser geschützt sind. Damit sollen Reparaturen seltener werden – für den Fall, dass sie aber doch mal erforderlich sind, sieht die EU ebenfalls Vorgaben vor.
Hersteller werden verpflichtet, ab dem Verkaufsstopp des Produkts noch sieben Jahre lang Ersatzteile, wie Batterien oder Displays bereitzustellen. Die Lieferung darf dabei nicht länger als 10 Arbeitstage dauern. Außerdem sollen sich die Produkte auch von Laien zerlegen und reparieren lassen – dafür sollen haushaltsübliche Werkzeuge ausreichen oder spezielles Werkzeug mitgeliefert werden. Einige Smartphones wie das HMD Skyline (Test) oder das Fairphone 5 (Test) legen hier bereits vor.
Die Verordnung sieht vor, dass Smartphones und Co. nach dem Verkaufsstart mindestens fünf Jahre Aktualisierungen des Betriebssystems erhalten. Viele Hersteller von Android-Handys bieten oft nur etwa zwei Jahre Support. So werden viele Geräte mangels Updates zum Sicherheitsrisiko, obwohl sie technisch noch einwandfrei funktionieren.
Apple geht mit langen iOS-Updatezyklen mit gutem Beispiel voran. Auch Samsung und Google versorgen Ihre Modelle mittlerweile deutlich länger.