Es ist wichtig, die verschiedenen Kontaktnummern zu kennen, mit denen Sie in Deutschland in Notsituationen Hilfe anfordern können. Von der 110 ist gemeinhin bekannt, dass sie zur Polizei führt. Die 112 ist die etablierte Notrufnummer der Feuerwehr und Rettungsdienste. Bald soll es zudem die Notfallnummer 113 geben.
Erwachsene in Deutschland haben es wahrscheinlich längst verinnerlicht. Sind sie in einen Unfall verwickelt oder werden zum Opfer eines Verbrechens, wählen sie den Polizei-Notruf 110. Daneben ist die 112 „die Nummer für akute und/oder lebensbedrohliche Notfälle, bei denen unmittelbar Hilfe geleistet werden muss“, erfährt man auf der Website der Berliner Feuerwehr – sie vermittele eine Notfallrettung ebenso wie Brandbekämpfer. Doch es gibt auch Notsituationen, die sich weniger offensichtlich darstellen. Und für diese soll es künftig die Notfallnummer 113 geben.
Psychische Notsituationen können in schwerwiegenden Fällen ähnlich gravierende Folgen haben wie körperliche Verletzungen. Und richtig ist, dass es für solche Fälle bereits verschiedene Anlaufstellen und Kontaktnummern gibt. Die Telefonseelsorge hat auf ihrer Website gleich zwei Telefonnummern (die 0800 1110111 und 0800 1110222) veröffentlicht.
Doch das reicht nicht, befindet der Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (BApK). Er setzt sich bereits seit Beginn der Coronapandemie für eine bundesweite Telefonnummer für psychische Notfälle ein. Denn damals war für Experten ein Anstieg von psychischen Erkrankungen und damit verbundenen Krisensituationen abzusehen. Und wie wir heute wissen, haben sich die Prognosen bewahrheitet.
Nun endlich wurde die Initiative des BApK von der Politik aufgenommen. Doch es dürfte noch eine ganze Weile dauern, bis die 113 als einheitliche Notfallnummer für psychische Krisen erreichbar sein wird. Wie man dem Referentenentwurf des neuen Suizidpräventionsgesetzes entnehmen kann, müsse bis Juni 2026 noch am „Konzept zum Aufbau und Betrieb einer zentralen und unentgeltlichen Krisendienst-Rufnummer“ gearbeitet werden.
Unter der Notfallnummer 113 sollen Menschen in seelischen Krisen 24 Stunden am Tag geschulte Mitarbeiter erreichen können und nicht „in einer Warteschleife verloren“ gehen, heißt es auf der Website zur Initiative. Die Hoffnung sei, durch eine schnelle Intervention Krisen deeskalieren zu können. Hier könne abhängig vom Fall bereits das Telefongespräch genügen. Bei Bedarf gebe es aber auch die Möglichkeit, mobile Teams zu aktivieren, sprich die Notgeplagten in persönlichen Treffen aufzubauen.
Das oberste Ziel sei es, die Zahl der Suizide zu reduzieren. Gleichzeitig könnte die Etablierung der 113 unter anderem den Polizeinotruf entlasten und auch zu weniger Rettungswageneinsätze führen.