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Samsung Galaxy S24, S24+ und S24 Ultra
17.01.2024 19:58

Nach einer schier endlosen Leaks- und Gerüch­tephase haben es Samsung Galaxy S24 (Foto) und Galaxy S24+ endlich an die Öffent­lich­keit geschafft. Wir besuchten Samsung in München und konnten uns einen ersten Eindruck von den Geräten verschaffen. So viel vorweg: Schwär­meri­sche Begeis­terung konnten Ausstat­tung und Design nicht bei uns auslösen. Vermark­tungs­tech­nisch scheint das Thema Soft­ware mitt­ler­weile deut­lich wich­tiger zu sein als Hard­ware und Optik. Der südko­rea­nische Hersteller setzt in diesem Jahr stark auf Künst­liche Intel­ligenz.

Samsung fährt anders als im vergan­genen Jahr mit Einfüh­rung der Galaxy-S23-Serie wieder eine Zwei­klassen-Gesell­schaft bei der CPU. Dieses Mal ist es aber etwas abge­wan­delt. Statt gänz­lich auf eine Snap­dragon-Vari­ante in Europa zu verzichten, hat global das Galaxy S24 Ultra als einziges Modell den Snap­dragon 8 Gen 3 bekommen. Galaxy S24 und Galaxy S24+ haben den Exynos 2400 an Bord. Was die Perfor­mance angeht, können wir uns im Rahmen des Hands-ons nur so weit aus dem Fenster lehnen, als dass das Galaxy S24(+) die Vorstel­lung von der Geschwin­dig­keit eines Flagg­schiff-Smart­phones erfüllt. Hier lahmte auf den ersten Klick nichts. Es ist aber durchaus zu erwarten, dass der Qual­comm-Prozessor auf dem Papier in Bench­marks zu höheren Werten imstande ist. Auf Bench­marks sollte man sich aber nicht versteifen. Um die Maximal­leis­tung eines Smart­phones mit starken Chips wie dem Snap­dragon 8 Gen 3 auszu­reizen, muss erst die entspre­chende Anwen­dung gefunden werden. Beispiele dafür sind Mobile Gaming, dies­bezüg­lich ist auch ein opti­males Wärme­manage­ment notwendig, damit das Smart­phone nicht über­hitzt.

Vor Alltags­auf­gaben, die wohl die meiste Zeit der Smart­phone-Nutzung ausma­chen, braucht sich der Exynos 2400 nicht zu verste­cken. Während der CPU beim Galaxy S24 8 GB Arbeits­spei­cher und wahl­weise 128 GB oder 256 GB interne Spei­cher­kapa­zität zur Seite stehen, ist das Galaxy S24+ mit 12 GB Arbeits­spei­cher ausge­stattet. Die Basis-Vari­ante hat bereits 256 GB nomi­nellen Spei­cher an Bord. Eine weitere Version gibt es mit 512 GB.

Samsung hat minimal die Displays der neuen Modelle vergrö­ßert: von 6,1 Zoll (S23) auf 6,2 Zoll (S24) und von 6,6 Zoll (S23+) auf 6,7 Zoll (S24+). Um diese Unter­schiede fest­zustellen, muss man die alten und neuen Gerät­schaften aber neben­ein­ander legen. Die Auflö­sung ist mit maximal QHD+ beim Plus-Modell größer als beim normalen S24 (FHD+). Aber auch das bedarf die nötige Anwen­dung, um von der größeren Auflö­sung über­haupt profi­tieren zu können.

Kameras, Akkus und Preise

Die Kamera-Systeme sind bei Galaxy S24 (Foto) und Galaxy S24+ gleich aufge­baut: 50 Mega­pixel (Weit­winkel), 10 Mega­pixel (Tele­kamera mit bis zu drei­fach opti­schem Zoom) und 12 Mega­pixel (Ultra­weit­winkel). Die Front­kameras lösen mit 12 Mega­pixel auf. Die Setups sind damit ziem­lich ähnlich zu denen der Vorgänger Galaxy S23 und Galaxy S23+.

Samsung hat aber an den Akku­kapa­zitäten geschraubt: Statt 3900 mAh (S23) gibt es nun 4000 mAh (S24) sowie 4900 mAh (S24+) statt 4700 mAh (S23+).

Dem Drei-Bull­augen-Kamera-Design ist Samsung treu geblieben. Der Gehäu­serahmen ist im Vergleich mit den Vorgän­gern aber kantiger geworden und erin­nert an das iPhone-15-Design.

Die Start­preise von Galaxy S24 und Galaxy S24+ (Foto) sind mit ab 899 Euro bezie­hungs­weise ab 1149 Euro im Vergleich zum vergan­genen Jahr etwas güns­tiger geworden.

Sagen wir mal so: Wer ein Galaxy S23 oder ein Galaxy S23+ nutzt, muss ange­sichts der Specs nicht wech­seln. Mit neuen KI-Features will Samsung die Galaxy-S24-Serie aber schmack­haft machen, beispiels­weise um Fotos zu opti­mieren. Eine Möglich­keit ist die Elimi­nie­rung von Spie­gelungen, wenn die Aufnahme hinter einem Fenster gemacht wurde.

Die Modelle S24 und S24+ sind in den Farben Onyx Black, Marble Gray, Cobalt Violet, und Amber Yellow erhältlich. Das Ultra gibt es ebenfalls in schwarz, grau, violett und gelb, weil das Titanium aber anders nuanciert ist, heißen die Farben hier auch anders: Titanium Black, Titanium Gray, Titanium Violet und Titanium Yellow.

Insbe­son­dere bei schlechten Licht­ver­hält­nissen soll die Kompe­tenz von Künst­licher Intel­ligenz zum Tragen kommen. Das Feature nennt sich "AI Stereo Depth".

Samsung erwei­tert Update-Verspre­chen

Bislang kommu­nizierte Samsung für ausge­wählte Modelle aus dem Galaxy-Kosmos bis zu fünf Jahre Updates. Das meinte bis zu fünf Jahre Sicher­heits­updates und bis zu vier Jahre OS-Updates, also die Bereit­stel­lung von großen Android-Firm­ware-Updates.

Im Zuge der Einfüh­rung Galaxy-S24-Serie passt der Hersteller seine Update-Politik an und schraubt das Update-Verspre­chen auf bis zu sieben Jahre nach oben. Das bedeutet: Samsung Galaxy S24, Galaxy S24+ und Galaxy S24 Ultra sollen nicht nur bis zu sieben Jahre mit regel­mäßigen Sicher­heits­updates, sondern auch und bis zu sieben Jahre Versi­ons­updates erhalten.

Damit zieht Samsung mit Google gleich. Google verspricht für seine Pixel-8-Serie eben­falls einen vergleichs­weise langen Update-Support von bis zu sieben Jahren.

So fühlen sich die Neuan­kömm­linge an

Trotz der leichten Design-Ände­rung um den Rahmen sind Galaxy S24 und Galaxy S24+ klare Vertreter von Samsungs S-Klasse, die letzt­lich nicht viel mehr herma­chen als die Vorgänger. Grund­sätz­lich sind Galaxy S24 und Galaxy S24+ top verar­beitet. Diese Aussage schleicht sich immer noch ein, weil es vor noch nicht allzu langer Zeit gar nicht üblich war, das Smart­phones "perfekt" verar­beitet waren. Es kam nicht selten vor, dass hier und da mal was klap­perte. Und bei Smart­phones, die bei rund 900 Euro losgehen, muss Perfek­tio­nismus hinsicht­lich der Verar­bei­tung kein Anspruch, sondern Stan­dard sein. Mit dem Galaxy S24 und dem Galaxy S24+ hat man jeden­falls das Gefühl, hoch­wer­tige Elektro-Produkte in den Händen zu halten. Gut sehen sie auch aus, wenn man auf den neuen Gehäu­serahmen steht. Dieser Optik gehen mitt­ler­weile immer mehr Smart­phone-Hersteller nach.

Die Bedie­nung ist flüssig, was nicht nur auf der guten Balance von Soft- und Hard­ware basiert, sondern auch mit dem 120-Hz-Display zusam­men­hängt. Im Rahmen des Hands-ons erschienen die Panels auch sehr hell. Samsungs Smart­phones sind gene­rell vorne mit dabei, wenn es darum geht, Display­inhalte auch bei stär­kerer Licht­ein­strah­lung wie direktes Sonnen­licht noch vergleichs­weise gut ablesen zu können.

Was die Kamera, die neuen KI-Funk­tionen und der Akku leisten, kann erst ein ausführ­licher Praxis­test zeigen. Bis es soweit ist, können wir Galaxy S24 und Galaxy S24+ nicht unein­geschränkt empfehlen, zu ähnlich sind die Modelle auf den ersten Blick zu den Vorgän­gern. Künst­liche Intel­ligenz im Kleid von Galaxy AI könnte also ein Verkaufs­argu­ment sein. Bis zu sieben Jahre Updates sind eben­falls nicht zu verachten. Voll­ständig blenden lassen sollte man sich davon aller­dings nicht. Nach mehreren Jahren Nutzung wird der Akku mitunter in Mitlei­den­schaft gezogen, weshalb ein Austausch erfor­der­lich werden kann. Die Frage ist auch, wie stark das Smart­phone in einigen Jahren noch ist und mit den immer anspruchs­vol­leren Anwen­dungen und Firm­ware-Versionen zurecht­kommt.

 

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